Rotbruch

Materialtrennung (Rissbildung und Bruch) bei der Verformung von Stahl im Temperaturbereich zwischen 800 und 900 °C als Folge eines nicht an Mangan gebundenen Schwefelgehalts in Gegenwart von Sauerstoff. Schwefel bildet Eisensulfid (FeS) und dieses mit Eisenoxid (FeO) ein bereits bei 930 °C schmelzendes Eutektikum. Zur Vermeidung der Rotbruchgefahr dienen Manganzusätze zum Stahl, insbesondere bei der Desoxidation: Mangan bindet den Schwefel als Mangansulfid (MnS) und den Sauerstoff als Maganoxid (MnO); beide Reaktionsprodukte sind hochschmelzend und behindern nicht die Verformbarkeit im genannten Temperaturbereich. Mangan ist daher ein wichtiges Zusatzmetall bei der Desoxidation des Stahls.