Gießverfahren, bei dem flüssiges Metall unter relativ hohem Druck in geteilte metallische Dauerformen gepresst wird. Der Formfüllvorgang unterliegt somit im wesentlichen nicht mehr dem Einfluss der Schwerkraft wie bei Sand- oder Kokillenguss, sondern beruht auf einer Umsetzung der auf das flüssige Metall wirkenden Druckenergie in kinetische Energie. Dadurch entstehen in der Druckgießform während des Gießvorganges hohe Strömungsgeschwindigkeiten, bis schließlich bei beendigter Formfüllung die kinetische Energie der bewegten Massen wieder in Druckenergie zur Nachverdichtung der erstarrenden Schmelze umgewandelt wird. So kann der durch den Anschnitt einströmende Metallstrahl auf der gegenüberliegenden Formwand auftreffen und dort zerstäuben (Bild 1a). Dadurch entsteht ein Stau, und die zerstäubende Schmelze fließt die Formwände entlang in entgegengesetzter Richtung zurück. Der Formhohlraum wird von der dem Anschnitt gegenüberliegenden Seite her gefüllt, und man bezeichnet dies auch als Rücklauffüllung. Es ist aber auch entgegengesetzter Füllungsverlauf möglich, die sogenannte „Vorwärtsfüllung“ nach Bild 1b. Ist die kinetische Energie der durch den Anschnitt in den Formhohlraum einströmenden Schmelze größer als der Strömungswiderstand des Formhohlraumes, entsteht eine Rücklauffüllung, im gegenteiligen Falle eine Vorwärtsfüllung.
Die Druckwirkung, unter der das flüssige Metall mit hoher Geschwindigkeit auch in engste Querschnitte einströmt und an der Formwand aufschlägt, ist maßgebend für die hochgenaue Konturenwiedergabe, die zu den besonderen Vorzügen des Druckgießverfahrens zählt. Damit ist vor allem die Herstellung dünnwandiger, maßgenauer Gussstücke von hoher Oberflächenqualität möglich; Überdimensionierung der Gussteilkonstruktion wird vermieden und Gießwerkstoff gespart. Druckguss bietet daher in technischer und wirtschaftlicher Sicht beachtliche Vorteile, zumal er nicht nur hohe Produktivität erreicht, sondern auch den kürzesten Verfahrensweg zwischen Gießmetall und Fertigerzeugnis darstellt.
Als Gießwerkstoffe werden Nichteisenmetalllegierungen verwendet (Druckgusslegierung). Als Leichtmetalldruckguss werden der Aluminium- und Magnesiumdruckguss bezeichnet und als Schwermetalldruckguss der Blei-, Messing-, Zink- und Zinndruckguss.
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