Aluminium-Legierungen: Verformbar und fest

Forschenden der Montanuniversität Leoben ist es gelungen, ein neues Wärmebehandlungs-Konzept zu entwickeln, das Aluminium-Legierungen leichter verformbar macht – ohne Abstriche bei der Festigkeit.

Bislang gab es bei der Herstellung von Aluminium-Legierungen dieses Dilemma: Wird die Festigkeit gesteigert, geht dabei meist auf Kosten der Verformbarkeit. Ein Forscherteam um Univ.-Prof. Dr. Stefan Pogatscher vom Lehrstuhl für Nichteisenmetallurgie der Montanuniversität Leoben hat sich diesem Problem angenommen.

Die Forschenden haben dabei Simulationen verwendet und eine Wärmebehandlung entwickelt, die auf ein rasches Aufheizen (Up Quenching) setzt. Üblich ist bislang das rasche Abschrecken. Dr. Florian Schmid, PostDoc im Christian Doppler Labor für fortgeschrittene Aluminium-Legierungen, erklärt: „Normalerweise werden Aluminiumlegierungen im Rahmen einer klassischen Wärmebehandlung ein einziges Mal erwärmt und anschließend möglichst schnell abgeschreckt. Durch wiederholtes kurzzeitiges Erwärmen auf eine mittlere Temperatur können Eigenschaften innerhalb weniger Stunden erzeugt werden, welche sonst nur in einer unökonomisch langen Dauer von mehr als einer Woche realisierbar sind.“

Größere Attraktivität von Aluminium für den Transportsektor

Mit dem neuen Verfahren erreicht das Forschungsteam, dass nanometergroße Atomcluster gebildet werden, die zu hoher Festigkeit und gleichzeitiger Verformbarkeit führt. Dies soll Aluminium für den Transportsektor noch attraktiver machen.

Die Prinzipien und Möglichkeiten dieses Verfahrens haben die Forschenden In einem Artikel im neuen Nature Research Journal „Communications Materials“ veröffentlicht.

unileoben.ac.at