Green Transformation im Maschinen- und Anlagenbau
Den Anfang machten kleine Schritte
Die Oskar Frech GmbH schaffte es in nur wenigen Jahren, die eingekaufte Strommenge deutlich zu reduzieren. Die Umstellung gelang durch Investitionen in ein Blockheizkraftwerk und PV-Anlagen gepaart mit energetischen Sanierungen und einer optimierten Produktion. Auch kleinere Einsparungsmöglichkeiten wie die Umstellung auf LED-Leuchtkörper wurden ausgenutzt.
“Gleichzeitig mit der Umsetzung der Nachhaltigkeitsprojekte fielen die Stromkosten von rund einer Million Euro jährlich auf jetzt 650.000 Euro. Auf das aktuelle Preisniveau hochgerechnet würde unsere Stromrechnung heute pro Jahr bei 2,5 Millionen Euro liegen.” berichtete Dr. Nikolaou.
Am Anfang des Optimierungsprozesses stand ein Energie-Audit, um den Entwicklungsbedarf zu ermitteln. Auf dieser Basis wurde dann ein Energiemanagement-Team gegründet, um nötige Informationen zu sammeln und Potenziale offenzulegen. Obwohl die ersten Schritte klein schienen, beispielsweise das Schließen von Leckagen, ersparten sie dem Unternehmen bereits 100.000 Euro pro Jahr.
Danach folgten die größeren Projekte wie das Blockheizkraftwerk, das sich bereits innerhalb von zwei Jahren rentierte. Für die Fahrten zwischen den Werken wurden zwei Elektro-Smarts angeschafft. Ein weiteres großes Thema sind Recycling und Refurbishing. Da die Lebensdauer der Frech-Maschinen sehr lang ist, bieten sich überarbeitete Gebrauchtmaschinen gerade für kleinere Kunden an.
Lean, Digitalisierung und Nachhaltigkeit
Das Instrument “Lean Management” ist zusammen mit der Digitalisierung fest in die Nachhaltigkeitsbemühungen eingebunden. Das heißt, dass Effizienzsteigerungen zuerst über die Lean-Schiene angegangen werden. Im nächsten Schritt werden digitale Werkzeuge genutzt und als Drittes die konstruktiven Vorschläge unter dem Aspekt Nachhaltigkeit ausgearbeitet.
Die Oskar Frech GmbH bezieht seit dem Jahr 2020 CO2-neutralen Strom. Damit liegen die Emissionen des Unternehmens in Scope 1 und Scope 2 bereits bei null. Ziel ist, bis zum Jahr 2030 auch inklusive der indirekten Emissionen aus der Lieferkette – also Scope 3 – klimaneutral zu sein. Hierfür wurde im Jahr 2018 ein für die gesamte Frech-Gruppe gültiger Verhaltenskodex (Corporate Social Responsibility) implementiert. Dieser wird konsequent umgesetzt, beispielsweise, indem entsprechende Selbstauskünfte von den Lieferanten verlangt werden.
Aktuell ist ein klimaneutrales Zentrallager mit Begrünung und PV-Anlage in Planung (Energie-Standard KfW 40), das bis Ende 2023 fertiggestellt sein soll.
Dr. Nikolaou: “Unser Ziel ist es, künftig für Strom keinen Cent mehr auszugeben. Das ist ein großes Ziel, aber wir müssen uns so weit vorwagen, damit auch unsere Kunden sehen, was möglich ist.”