„InCeight Casting“: Fachübergreifender Digitalkongress für Gussprodukte

Zukunftsfähig bleiben: Der virtuelle Kongress „InCeight Casting C8“ bietet eine neue Plattform für einen fachübergreifenden Austausch um gegossene Bauteile. Ein Schwerpunktthema dabei ist die Gießerei 4.0.

Fit für die Zukunft von Gießereien: Zentrales Ziel des neuen virtuellen Kongresses „InCeigt Casting C8“, der vom 2. bis 3. März 2021 stattfindet, ist es, Netzwerke zu schaffen, um über die eigene Disziplin hinaus ein Gefühl und Verständnis für Sorgen, Nöte und Bedarfe der jeweils anderen zu erlangen, die sie bei der Konstruktion, Bemessung, Simulation, dem Abguss oder der Qualitätssicherung eines jeden Bauteils treiben.

Fundierte Fachvorträge, ausgewählt von einem wissenschaftlichen Programmausschuss, zu den Themen „Konstruktion und Produktentwicklung“, „Gießereitechnik“, „Betriebsfestigkeit“ und „Zerstörungsfreie Prüfung“ bieten den Teilnehmenden vertiefende Einblicke, welche neuesten Entwicklungen die Ultraschall- oder Röntgenprüfung bereithält oder welche Festigkeitssteigerungen dickwandiger Kokillenguss ermöglicht und viele andere neueste Erkenntnisse.

Die Teilevielfalt gegossener Bauteile reicht von kleinen Komponenten mit weniger als einem Gramm für Medizintechnik und Elektronikindustrie bis zu mehreren hundert Tonnen schweren Walzen und Pressenständern. Leichtbau, Nachhaltigkeit, Sicherheit und Kosteneffizienz sind die Attribute gegossener Produkte und Produktion. Doch es gibt neue Herausforderungen. Beispielsweise sorgt der Druck der Internationalisierung von Warenströmen für fallende Preise, und auch der Wunsch nach mehr Digitalisierung fordert Gießer und Anwender, neue Wege zu gehen. Gießereifachverbände empfehlen den am Entwicklungsprozess Beteiligten aus Industrie und Forschung stärker vernetzt zu agieren, voneinander zu lernen und damit zukunftsfähig zu bleiben. Der neue virtuelle Kongress bietet mit fundierten Fachvorträgen, Workshops und Podiumsdiskussion diesen interdisziplinären Wissens- und Interessenaustausch.

Gießerei 4.0 erfordert Blick über den Tellerrand
Was wäre die Welt ohne den Guss und ohne die Ausnutzung seiner Vorteile für leichte und an den Lastfall angepasste Komponenten? Keine Windenergieanlage würde Energie wandeln und kein Auto oder Flugzeug das gewünschte Ziel erreichen. Wie in vielen Branchen, fordert die Digitalisierung in der Produktentwicklung und Produktion auch Gießer und Anwender, neue Wege zu gehen und eine steigende Menge an Messdaten verarbeiten und vor allem beurteilen zu können. Dies bedingt die Umsetzung neuer Denk- und Umsetzungsprozesse in den Gießereien sowie den Gussteilanwendern. 

Die Gießerei 4.0, das Streben nach schlanken Prozessen oder die Entwicklung neuer Gusswerkstoffe erfordern dabei stets ein hohes Maß an Forschung und Entwicklung in allen am Produktentwicklungs- und Wertschöpfungsprozess beteiligten Disziplinen. Für die sukzessive Steigerung der Leistungsfähigkeit von Gussbauteilen ist der Blick über die eigene Disziplin hinaus wertvoll. Denn, wie die Lebensdauer eines Bauteils maßgeblich von dessen Form und Werkstoff abhängt, ist es für die Produktentwicklung und Konstruktion entscheidend, spezifische Vorteile unterschiedlicher Gusswerkstoffe sowie deren Eigenschaften zu kennen, um diese so effektiv in den Einsatz zu bringen.

Die deutsche Gießereiindustrie ist führend in Europa und weltweit an vierter Stelle: Im Jahr 2018 erreichten die Umsätze aller Betriebe in Deutschland einen neuen Spitzenwert von 15,2 Mrd. Euro. Mehr als neunzig Prozent dieser Betriebe sind KMU mit bis zu fünfhundert Mitarbeitern und demonstrieren eindrucksvoll die Leistungsfähigkeit deutscher Mittelstandsökonomie.

Virtueller Austausch unterstützt Mittelstand
Einen Beitrag zur Verstetigung dieser Position soll der Kongress „InCeight Casting C8“ liefern und einen zielgerichteten Austausch aller am Produktentwicklungsprozess beteiligten Disziplinen ermöglichen. Das Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF in Darmstadt hat diesen Kongress mit virtueller Ausstellung initiiert. Der Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie BDG, die Deutsche Gesellschaft für Zerstörungsfreie Prüfung e.V. DGZfP, die Germanischer Lloyd Industrial Services GmbH, der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer VDMA sowie die Magma Gießereitechnologie GmbH unterstützen dieses Vorhaben.