Magnesiummetall ist ein bedeutender Rohstoff für den Leichtbau und wird vor allem in der Automobilindustrie, in der Computertechnik, beispielsweise für Gehäuseteile von Laptops, und anderen technischen Anwendungsbereichen zunehmend eingesetzt.
Größter globaler Produzent mit über 80 Prozent ist China. Wie stark Chinas Marktposition bei Magnesiummetall ist, zeigt ein Blick auf die übrigen Produzenten. Neben China ist nur noch Israel, das Magnesium aus dem Toten Meer extrahiert, ein Nettoexporteur des Rohstoffs.
Trotz eigener Magnesiumproduktion wie beispielsweise die USA und Brasilien sind diese Länder auf Importe angewiesen, um den heimischen Bedarf decken können.
Insgesamt sind weltweit mehr als 50 Länder auf Einfuhren des Rohstoffs angewiesen, darunter auch Deutschland als eines der bedeutendsten Importländer.
China hat in den letzten Jahren Überkapazitäten in der Magnesiummetallproduktion aufgebaut. So können die mehr als 80 Magnesium-Hütten theoretisch bis zu 1,6 Millionen Tonnen des Metalls verarbeiten. Die Primärproduktion lag 2016 schätzungsweise lediglich zwischen 743.000 und 910.000 Tonnen.
Aufgrund der verstärkten Überprüfung von Umweltauflagen und der Arbeitsbedingungen in den Produktionsbetrieben in China mussten in den vergangenen drei Jahren schon viele, meist kleinere Betriebe, schließen oder ihre Anlagen nachrüsten und vergrößern. Dieser Konsolidierungskurs in der chinesischen Rohstoffindustrie ist derzeit noch nicht abgeschlossen. Neue Projekte für die Magnesiummetallproduktion, die auf eine deutlich umweltfreundlichere Gewinnung setzen, kommen langsam voran.
Angesichts eines drohenden internationalen Lieferengpasses von Magnesium aus China fordert die WV Metalle sowie die mitunterzeichnenden Verbände und Interessenvertretungen, die deutsche Regierung auf, dringend diplomatische Gespräche mit China einzuleiten.
Die starke Verknappung von Magnesium führt bereits zu Preissteigerungen, erzeugt weltweite Verzerrungen am Markt und kündigt enorme Störungen in den Lieferketten an.