Staus an den Grenzen: Lieferengpässe für die Automobilproduktion

Eine Chance für heimische Zulieferer? Die Automobilindustrie gerät unter Druck, weil Bauteile aufgrund der Staus an den Grenzen zu Tschechien und Tirol nicht rechtzeitig am Montageband eintreffen.

An den Grenzen zu Tschechien und Tirol haben sich aufgrund der verschärften Einreisebeschränkungen und stärkerer Kontrollen lange Staus gebildet. Das behindert den Lieferverkehr und setzt damit die Automobilproduktion stark unter Druck.

Weil viele Teile direkt ans Montageband geliefert werden, könnten durch die Staus an den Grenzen die Lieferketten gestört werden und einen Produktionsstillstand in der Automobilproduktion verursachen. „Erste Produktionsbänder werden bereits nach wenigen Stunden stehen, wenn die Materialversorgung ausbleibt“, sagt Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA).

Im Frühjahr 2020 habe es eine „Vorwarnzeit“ gegeben, innerhalb derer die Automobilhersteller ihre Teilelager aufstocken konnten, die jetzige Entscheidung käme sehr überraschend, heißt es in einer Mitteilung des VDA. Prof. Dr. Dirk Engelhardt, Vorstandssprecher des Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) appelliert an die Politik: „Der BGL fordert schnellstens eine praktikable Teststrategie für den Güterverkehr. Wer ohne Ausnahme für den Güterverkehr negative Corona-Tests vor der Einreise fordert, muss auch dazu sagen, wo man diese Tests machen kann.“