AOD-Verfahren

(Argon-Oxygen-Decarbonization Process). Verfahren der Sekundärmetallurgie für Stahl mittels Konverter, durch dessen Boden oder Seitenwände ein Gemisch aus Argon und Sauerstoff eingeblasen wird (Bilder 1 und 2). Das inerte Argon senkt den Sauerstoffpartialdruck in der Schmelze und verhindert vor allem eine Oxidation des Chroms. Das Verfahren eignet sich besonders für das Frischen von chromhaltigem Schrott, der im elektrischen Lichtbogenofen erschmolzen worden ist. Die Chromausbringung nach dem Frischen ist sehr hoch und kann bis zu 98 % betragen. Durch das Verfahren wird auch der Schwefelgehalt auf niedrigste Werte gebracht.

Entwickelt wurde das AOD-Verfahren ursprünglich für das Frischen chromlegierter Stähle, besonders der nichtrostenden Stähle, die sehr niedrige Kohlenstoffgehalte erfordern. Aufgrund einer Wechselbeziehung zwischen den Gehalten an Chrom und Kohlenstoff einerseits und der Temperatur des flüssigen Stahls beim Frischen andererseits ergeben sich sehr hohe Temperaturen für das Frischen nichtrostender Stähle, die auch hohen Futterverschleiß bedeuten. Durch Senkung des Kohlenmonoxid-Partialdruckes ist es aber möglich, mit niedrigeren Temperaturen effektiv zu frischen. Diese Erkenntnis liegt dem AOD-Verfahren zugrunde, denn hier dient primär das Argon zum Verdünnen des Kohlenmonoxids in der Konverteratmosphäre und damit zu dessen Partialdrucksenkung. Man kann also auch relativ hochgekühlte Ferrolegierungen, die kostengünstiger sind, bei der Herstellung solcher Stähle mitverwenden, da der Kohlenstoff im AOD-Verfahren ohne übermäßig hohe Temperaturen entfernt wird.

Bild 1: Schnitt durch einen AOD-Konverter© GIESSEREI LEXIKON

Bild 2: Struktur des Prozessmodells und erforderliche Eingangsgrößen beim AOD-Konverter© GIESSEREI LEXIKON