Gussfehler, welcher durch unregelmäßige, filigranartige, dünne metallische Auswüchse häufig an von Kernen gebildeten Gussstückpartien gekennzeichnet ist. Die Fehlererscheinung ist der Gruppe der Sandausdehnungsfehler wie auch die Schülpe zuzuordnen.
Das flüssige Metall, das den Kern umgibt, bewirkt einen Temperaturgradienten zwischen Kernoberfläche und -zentrum. Es entstehen Spannungen auf der Kernoberfläche, die durch das charakteristische Ausdehnungsverhalten des Sandes insbesondere des Quarzsandes verstärkt werden und zu einer Rissbildung führen können. Das flüssige Metall kann in die sich bildenden Risse eindringen und am Gussteil zu typischen, rippenartigen Ansätzen führen, welche dann im günstigsten Fall nur einen hohen Nacharbeitsaufwand erzeugen.
Blattrippenbildung kann durch folgende Maßnahmen verringert oder vermieden werden:
- Verwendung von Bindersystemen mit einem besseren Hochtemperaturverhalten (Thermoplastizität, Heißzugfestigkeit),
- Zusatz von Eisenoxid, wobei der günstige Einfluss des Eisenoxides gegenüber anderen Additiven über eine Mehrfachwirkung zu erklären ist: Pufferung der Quarzausdehnung, Veränderung der Oberflächenspannung zwischen flüssigem Eisen und der Sandschicht durch freiwerdenden Sauerstoff einerseits und einer teilweisen Fayalitschicht andererseits. Dadurch wird das flüssige Eisen am Eindringen in den sich bildenden Riss gehindert. Bildung von Hochtemperatur-Binderbrücken durch das Eisenoxid, welche die sich abbauenden Binderbrücken des organischen Binders ersetzen.