Entgasungsmittel

Schmelzebehandlungsmittel zum Entfernen gelöster Gase (vorwiegend Wasserstoff) aus der Schmelze, und zwar vornehmlich auf physikalisch-chemischem oder ausschließlich physikalischem Wege (Partialdrucksenkung), wobei sich vielfach als technische Nebenwirkung auch eine mehr oder minder starke mechanische Ausspülung von Oxiden ergibt. Definitionsgemäß können dies nur Mittel sein, die ihrerseits ein geeignetes reaktives oder inertes (Spül-)Gas bei schmelzüblichen Temperaturen freisetzen, in erster Linie also Chlor, Stickstoff, gegebenenfalls auch Kohlenmonoxid oder Kohlendioxid – je nach Gießwerkstoffgruppe. Oxidierende Schmelzmittel, wie sie alternativ bei Kupfer und gewissen Kupferlegierungen zur Wasserstoffentfernung benutzt werden, gehören zur Gruppe der Reinigungsmittel.

Der Wasserstoffabbau in Aluminiumschmelzen verläuft bei Anwendung von inertem Spülen unterschiedlich, zum Beispiel mit einer Lanze, einem Blasstopfen oder einem Impeller. Der Impeller ist sicherlich am wirkungsvollsten beim Wasserstoffabbau und bei der Flotation von Oxiden. Die Wirkung beruht auf der gleichmäßigen Verteilung sehr kleiner Gasblasen in hoher Zahl und bei langer Verweilzeit in der Schmelze. Die möglichst große Oberfläche für die Diffusion des Wasserstoffes in die Gasblase wird durch die Minimierung des Gasblasendurchmessers auf < 4 mm mittels Impellern erreicht, die den Metall- wie auch Gasblasenstrom durch Zentrifugalkraft horizontal nach außen bewegen und damit das ganze Metallbad erfassen, (Rotorentgasung).