Galvanoplastik

Herstellung von schalenförmigen Metallüberzügen auf Gegenständen mittels Gleichstrom in einem galvanischen Bad, auch als Galvanoformen bezeichnet. Das Verfahren wird beispielsweise im Modellbau zur Anfertigung konturengenauer Metalloberflächen für Kunstharzmodelle und im Formenbau zur Formherstellung für die Fertigung von formgeschäumten Modellen beim Vollformgießverfahren angewandt. Die Überzüge werden auf einem elektrisch nicht leitenden Negativmodell galvanisch aufgebracht. Das Negativmodell erhält man durch Abgießen von einem Vormodell mit Kunstharz. Dieses Negativmodell wird in einem Metallrahmen oder einer Metallfassung befestigt, mit einer elektrisch leitenden Schlichte dünn überzogen und in ein galvanisches Bad als Katode gehängt. Die positive Anode besteht aus dem Überzugsmetall, zum Beispiel Nickel, und das Bad aus einer Salzlösung des Anodenmetalls. Auf den elektrisch leitenden Oberflächen des Negativmodells scheidet sich das Überzugsmetall ab. Nach Erreichen der gewünschten Überzugdicke wird die Katode aus dem Bad entnommen und das Negativmodell von der Fassung beziehungsweise vom Rahmen getrennt, so dass die als galvanischer Überzug entstandene Metallschale abgehoben werden kann. Für den Modellbau wird die Metallschale mit Gießharz hinterfüllt und es entsteht ein Kunstharz-Positivmodell mit Metalloberfläche.

Anwendung des Galvanoplastik-Verfahrens zur Herstellung einer Metallschale von einem Negativmodell© GIESSEREI LEXIKON 2019