In der Anschnitttechnik für Druckguss angewandte Rechengrößen, welche zunehmend mittels Formfüll- und Erstarrungssimulation auf elektronischem Weg bestimmt werden.
Die theoretischen Grundlagen dazu sind folgende: Bezeichnet man die Abmessungen eines rechteckigen Anschnittquerschnittes mit a und b, den Anschnittquerschnitt folgend mit a · b, so ist der Anschnittparameter
Der Anschnittparameter D ist somit gleich dem Quotienten aus Anschnittquerschnitt und halbem Anschnittumfang. Mit diesem gießtechnischen Kennwert lässt sich beurteilen, wie die Einströmbedingungen in den Formhohlraum für eine gegebene Strömungsgeschwindigkeit im Anschnitt sind. Aus Grundlagenuntersuchungen der Metallströmung mit Zeitlupenaufnahmen wurde beispielsweise das abgebildete Strömungsdiagramm für Aluminium- und Messingdruckguss als Funktion des Anschnittparameters entwickelt. Es hat drei Bereiche, und zwar einen, wo kontinuierliche Strömung bei relativ niedrigen Geschwindigkeiten im Anschnitt herrscht, ferner einen Bereich, in dem grobe Metallspritzer auftreten und einen weiteren Bereich, in dem die Gießströmung in feine Teilchen zerstäubt. Das Feld der kontinuierlichen Strömung entspricht ungefähr einer minimalen Strömungsreibung und das Feld der Strömungszerstäubung einer maximalen Reibung. Das dazwischenliegende Feld, wo die Strömung grobe Teilchen enthält, ist für das Druckgießen ungünstig und zu vermeiden. Zu bevorzugen ist demnach eine zerstäubende Strömung, während das Feld der kontinuierlichen Strömung ähnlichen Bedingungen wie bei Kokillenguss entspricht.