Kenngröße zur Charakterisierung der Aufbereitung von bentonitgebundenem Formstoff, die auch als Aufbereitungshärte bezeichnet wird. Die Qualität der Ausbildung der Binderhülle auf den Sandkörnern ist kennzeichnend für die Aufbereitungsintensität, die von der Rohstoffqualität, den Aufbereitungsanlagen und den Besonderheiten des Fertigungsprozesses abhängt.
Bei der Technik und Technologie der Aufbereitung stehen im Vordergrund:
- das Verfahrensprinzip der Aufbereitung,
- die Maschinenparameter,
- der Füllungsgrad des Mischaggregates und
- die Mischzeit.
Für eine gezielte technologische Einflussnahme ist die Mischzeit bestimmend (Bild). Die Veränderung der Binderhülle (Dispergierung, Umhüllung, Aufrauhung) in Abhängigkeit von der Mischzeit hat Auswirkungen auf die Formstofffestigkeit, die Gasdurchlässigkeit und das Raumgewicht. Zu Beginn des Aufbereitungszyklus kleben einzelne grobe Tonagglomerate an der Quarzkornoberfläche, die Bindung ist gering (Feld I). Mit zunehmender Mischzeit kommt es durch die Knet- und Reibwirkung der Mischwerkzeuge zu einer zunehmenden Dispergierung der Tonteilchen und zu ihrer Orientierung um das Quarzkorn. Dadurch werden die Bindungskräfte erhöht. In diesem Bereich (Felder II und III) steigen die Festigkeitseigenschaften und die Gasdurchlässigkeit. Eine weitere Steigerung führt zu einer Aufrauhung der Bindetonhülle. Dies bewirkt eine Abnahme der Gasdurchlässigkeit, was nur durch die Vergrößerung der Strömungswiderstände in den Poren erklärt werden kann (Feld IV und V). In der betrieblichen Praxis können in einem Mischzyklus die Eigenschaftsveränderungen entsprechend den Feldern I bis V durchlaufen werden, wobei die Mischzeit entsprechend dem Eigenschaftsverlauf begrenzt werden kann.