Ballenabriss

Formfehler durch partiellen Bruch (Abriss) von Sandformteilen, die in sich eine Formkontur (Ballen) besitzen. Ballenabrisse können bei der Herstellung von Sandformen mit unterschiedlichsten Formstoffsystemen, insbesondere bentonitgebundenen Formstoffen auftreten sowohl bei kastengebundenen Formen als auch bei kastenlosen Formen.

Sie führen zu fehlerhaften Gussteilen dadurch gekennzeichnet, dass einzelne Gussstückpartien nicht ausgebildet sind (Bild).

Ballenabrisse treten dann auf, wenn der Trennwiderstand des Ballens größer als seine Zugfestigkeit ist. Auch wenn die Plastizität des Formstoffes nicht ausreichend ist, entstehen Ballenabrisse beim Formen, Zulegen der Form und beim Kerneinlegen. Besonders beim Abheben der Form von der Modelleinrichtung können bei ungenügenden plastischen Eigenschaften des Formstoffes und/oder bei fehlerhaftem, beispielsweise ungleichmäßigem Abheben des Formteiles und damit als Folge eines zu großen Kippmomentes im Ballen, Ballenanrisse entstehen, welche visuell schwer erkennbar sind.

Ballenabrisse werden durch einen zu spröden Formstoff, oft auch durch zu hohe Verdichtung bei unzureichender Fließfähigkeit des Formstoffs erzeugt. Geometrische Faktoren der Modellgestaltung durch ein ungünstiges Tiefen-Breitenverhältnis des Ballens erhöhen die Fehlerneigung.

Angerissene Ballen in der Form können beim Gießen durch den Gießdruck und die Gießtemperatur teilweise oder vollständig abgerissen und an anderen Stellen im Formhohlraum angespült werden.
 

Typischer Ballenabriss infolge zu hoher Verdichtung bei unzureichender Fließfähigkeit des Formstoffs© Praxishandbuch bentonitgebundener Formstoff