Eindiffundieren von Bor in die Oberfläche eines metallischen Werkstückes. Bei den meisten Metallen entsteht dabei eine Oberflächenschicht aus intermetallischen Verbindungen, den Boriden, die zum Teil sehr hohe Härtewerte erreichen und damit die Verschleißeigenschaften des betreffenden Werkstückes verbessern. Auf Stählen bildet sich in Abhängigkeit von der Behandlungsdauer und der Stahlzusammensetzung eine Boridschicht mit einer Dicke zwischen 10 und 800 mm. Hinter dieser Boridschicht fällt die Härte wieder sprunghaft ab. Das Verfahren wird industriell angewandt, vor allem bei Eisenwerkstoffen. Das Borieren geschieht in pulverförmigen oder granulierten Gemischen, die in der Regel aus Borcarbid (B4C) als borabgebende Substanz, einem Streckmittel zur Vermeidung des Zusammensinterns und einem Aktivatorzusatz, bestehen. Beispielsweise Kaliumborfluorid, dient zur Beschleunigung des Schichtwachstums und zur Erzielung gleichmäßiger Schichtdicken. Die Boriertemperatur liegt zwischen 800 °C und 1050 °C. Verwendet werden hierzu elektrisch beheizte Kammeröfen mit Normalatmosphäre.
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