Carbidzerfallsglühen

Wärmebehandlung durch Glühen von Eisen-Kohlenstoff-Legierungen zur Beseitigung freier Carbide, zum Beispiel beim Gusseisen, insbesondere legiertem Gusseisen, das freien Zementit enthält. Das Bild zeigt eine schematische Glühkurve dieser Wärmebehandlung.

Dabei betragen die Glühtemperaturen 860 bis 940 °C bei einer Aufheizgeschwindigkeit von 50 ° bis 100 °K/h. Die Haltezeit richtet sich nach der Wanddicke und beträgt 2 h bis 25 mm Wanddicke plus 1 h je weitere 25 mm Wanddicke. Die Abkühlung erfolgt an der Luft oder im Ofen mit 40 ° bis 60 °K/h und hängt von den Forderungen an das Gefüge und die Eigenschaften ab. Wird gute Zug- und Verschleißfestigkeit verlangt, muss ein überwiegend perlitisches Gefüge angestrebt werden, das bedeutet schnelle Abkühlung an Luft. Wird nur gute Bearbeitung verlangt, muss eine langsame Abkühlgeschwindigkeit (Ofenabkühlung), insbesondere im eutektoiden Bereich, eingestellt werden.
 

Schematische Darstellung des Carbidzerfallsglühen© GIESSEREI LEXIKON