exotherme Speiserbeheizung

Wärmeabgebende Aufstreupulver oder Formmassen zur Beheizung der in einem Speiser befindlichen Schmelze. Exotherme Aufstreupulver werden nach dem Gießen auf die Schmelze im offenen Speiser aufgeschichtet. Aus exothermen Formstoffen werden Speiserumhüllungen hergestellt, die in die Form eingesetzt werden und in Berührung mit der Schmelze Wärme erzeugen. In beiden Fällen erfolgt die Wärmeabgabe auf Grund einer aluminothermischen oder ähnlichen Umsetzungsreaktion der Heizmasse, zum Beispiel wenn diese aus Eisenoxid und Aluminium besteht:

Fe2O3 + 2Al  →  2Fe + Al2O3 + 855 kJ/mol

Die frei werdende Wärme setzt sich zusammen aus der Oxidbildungsenthalpie des Aluminiumoxids abzüglich jener des Eisenoxids, das bei dieser Reaktion reduziert wird (Affinität). Die erzeugte Wärme dient dabei nicht etwa zur Aufheizung des flüssigen Metalls im Speiser, sondern lediglich zur Kompensation der Wärmeverluste. Durch das Aufstreuen exothermer Heizmassen bleiben die Speiser länger flüssig. Man kann somit die Dichtspeisung des Gussstücks verbessern und gegebenenfalls kleinere Speiser verwenden, so dass der Kreislaufanteil gesenkt und das Gussausbringen erhöht wird. In gleicher Weise wirken formbare Speiserheizmassen zur Herstellung wärmeabgebender Speiserumhüllungen.