Formwandbewegung

Beim Gießen und Erstarren des flüssigen Metalls im Formhohlraum entstehende Bewegung der Formwand, die zu Änderungen der Abmessungen des Formhohlraumes führt. Solche Formwandbewegungen können durch Formstoffausdehnung unter dem Einfluss der Gießhitze sowie durch Druckwirkung des Metalls infolge Ausscheidung von Gasen oder von bestimmten Gefügebestandteilen, die mit einer Volumenzunahme verbunden ist (zum Beispiel Graphitausscheidung im Gusseisen), und infolge des metallostatischen Drucks zustande kommen. Als Gegenkräfte wirken der Widerstand der Gießform und der Atmosphärendruck beziehungsweise der äußere Gasdruck.

Formstoffseitig sind die in den Oberflächenschichten der Formwand auftretenden Druckspannungen maßgebend für die Formwandbewegung. Formstoffzusätze, die die Druckspannung erhöhen, sowie stärkere Verdichtung und zunehmende Gießtemperaturen fördern den Formwanddruck und damit die Formwandbewegung. Der Einfluss der Formwandbewegung auf die Abmessungen des Gussstücks ist jedoch beendet, sobald das Metall Eigenbewegungen infolge Kontraktion oder Expansion bei der Erstarrung zu vollziehen beginnt.