Gefügeanalyse

Licht- oder elektronenmikroskopische Untersuchung von präparierten Werkstoffproben (Schliffproben) zur qualitativen und quantitativen Beschreibung der vorliegenden Gefügemerkmale (beispielsweise Art, Form, Größe der Gefügebestandteile).

Mit Hilfe von Vergleichsbildern, Richtreihen oder bildanalytischen Messmethoden werden Gefüge klassifiziert und/oder Gefügeparameter, zum Beispiel Volumenanteile, mittlere lineare Korngröße oder Kornstreckung, ermittelt.

Ziel der quantitativen Gefügeanalyse ist es, über geeignete Messverfahren am ebenen Schliff auf den Volumenanteil der in einem Testvolumen enthaltenen Gefügebestandteile zu schließen (Tabellen 1 und 2).

Folgende Verfahren kommen zum Einsatz:

  • Punktanalyse: Sie liefert ausschließlich Angaben zu Volumenanteilen der einzelnen Gefügebestandteile im Werkstoff.
  • Linear- und Flächenanalyse: Sie ermöglicht auch die automatische Auswertung der Gefügebilder und es können neben der Bestimmung der Gefügebestandteile auch Informationen über die Korngröße, Korngrößenverteilung und die Kornform ermittelt werden.

Eine Berechnungsmethode zur Bestimmung des Dendritenarmabstandes in Aluminiumgusslegierungen gibt die BDG Richtlinie/VDG Merkblatt P220 vor.

Die quantitative Gefügeanalyse wird zur Qualitätskontrolle oder zur Modellierung und Simulation von Prozess-Gefüge-Eigenschafts-Beziehungen verwendet.