Eignung eines Metalls oder einer Legierung zur Herstellung von Gusserzeugnissen. Die Beurteilung der Gießbarkeit eines Werkstoffes erfolgt im Allgemeinen nach seinem Fließ- und Formfüllungsvermögen, seinem Erstarrungs- und Schwindungsverhalten sowie seiner Neigung zu Metall-Formstoff-Reaktionen. Darüber hinaus können aber noch weitere Gesichtspunkte maßgebend sein wie zum Beispiel die Neigung zur Warmrissbildung, Oxidation und Schaumbildung. Gleiche Werkstoffe können für verschiedene Gießverfahren unterschiedliche Gießeigenschaften haben. Nicht jede Sandgusslegierung ist beispielsweise auch für das Kokillen- oder Druckgießen geeignet.
Die Gießbarkeit von eutektischen Legierungen zeigt die im Bild für das System Blei-Antimon dargestellte Abhängigkeit vom Legierungsgehalt. Die Gießbarkeit ist bei reinen Metallen und bei der eutektischen Legierung am besten, weil dort die Erstarrung bei konstanter Temperatur erfolgt. Primärausscheidungen von miteinander verzahnten Dendriten verschlechtern die Gießbarkeit beziehungsweise erhöhen die Viskosität der Schmelze.
Zur Übersicht