Gusseisen-Kokillenguss

Verfahren zur Herstellung von Gussteilen in metallischen Dauerformen (Kokillen), auch als Dauerformverfahren bezeichnet. Die metallische Kokille bewirkt durch ihre hohe Wärmeleitfähigkeit eine beschleunigte Erstarrung und Abkühlung der Schmelze. Es entsteht ein feinkörniges und dichtes Gefüge, wobei die Neigung zur Weißerstarrung durch metallurgische Maßnahmen gesteuert werden muss.

Als Formenwerkstoffe werden Gusseisen, Stahl, Graphit und auch Kupfer verwendet.

Das Dauerformverfahren wird unterteilt in

  • Kokillengießen (Formguss, Blockguss, Stützschalenguss),
  • Schleudergießen (horizontale oder vertikale Rotationsachse),
  • Stranggießen (horizontales oder vertikales Gießen).

Die Erstarrung kann durch entsprechende Kühlung oder Aufheizung der betreffenden Kokillenbereiche auf die Gussteilanforderungen eingestellt werden. Die metallischen Gießformen können nach der Entnahme der Teile für einen nächsten Abguss wieder verwendet werden. Kokillen werden vor dem ersten Abguss meist vorgewärmt und nach dem Abguss gekühlt. Vielfach werden die Kokillen geschlichtet.

Im Kokillenguss können die Werkstoffgruppen Gusseisen mit Lamellengraphit, Gusseisen mit Kugelgraphit, Temperrohguss und auch austenitische Sorten verarbeitet werden.

Anwendungsbereiche für den Gusseisen-Kokillenguss sind

  • Hydraulikbauteile, wobei durch das sehr feinkörnige Gefüge eine hohe Druckdichtheit der Teile erreicht wird, besonders auch für hochdruckbeanspruchte Teile über 250 bar Dauerbelastung,
  • Präzisionsmaschinenbauteile und Formenbauteile, da bei der mechanischen Bearbeitung hohe Oberflächengüten erreicht werden können,
  • Halbzeuge wie Stangen, Barren mit unterschiedlichen Abmessungen, die wegen der guten Bearbeitbarkeit zur Fertigung von anspruchsvollen Bauteilen für den Maschinenbau verwendet werden.