Von A. Heuvers entwickeltes Verfahren zur Bestimmung und Korrektur jener Gussstückquerschnitte, die von einem Speiser dichtgespeist werden müssen. Grundlage ist die Forderung, dass der Erstarrungsmodul eines Querschnittbereiches zum Speiser hin stetig zunehmen muss, um ein gleichmäßiges Wärmegefälle zu erreichen.
Nach dem von A. Heuvers angegebenen Verfahren werden in die Gussstückquerschnitte, wie sie sich aus einem Modellaufriss des betreffenden Gussstücks ergeben, Kreise eingezeichnet, die die Querschnitte vollständig ausfüllen und deren Durchmesser zum Speiser hin ständig größer werden muss. Erforderlichenfalls sind Verstärkungszugaben am Gussstück vorzusehen, wenn die Kreise bei zunehmendem Durchmesser nicht mehr in die Querschnitte passen. Diese Zugaben müssen bei der Bearbeitung des Gussstücks wieder entfernt werden. Querschnitte, die sich als zu groß erweisen, sollten eingeschnürt oder durch Anlegen von Außenkokillen (Kühleisen) zu einer rascheren Erstarrung gezwungen werden. Sandkanten an Querschnittsübergängen (Knotenpunkten) führen zu einem Wärmestau, der um so größer ist, je kleiner der Abrundungsradius bemessen wird. Dieser Sandkanteneffekt ist zu berücksichtigen, indem man die Hohlkehlen an den Querschnittsübergängen in Abschätzung des zu erwartenden Wärmestaus mit einem angenommenen größeren Radius zeichnet, den die Heuversschen Kreise tangieren müssen.
Räumlich gesehen sind die Kreise als Kugeln aufzufassen, deren Erstarrungsmodul mit steigendem Durchmesser zunimmt. In der Zeichnung sind auch die Bearbeitungszugaben zu berücksichtigen; es ist daher am zweckmäßigsten, nicht von einer Gussstückschnittzeichnung, sondern von einem Modellriss auszugehen. Das Einzeichnen der Heuversschen Kreise wird auch „Auskreisen“ genannt. Das Verfahren findet hauptsächlich bei Stahlguss Anwendung.