Infiltration

Eindringen von Flüssigkeiten in feste oder feste, poröse Stoffe. Beispielsweise von flüssigen Metallen in die feuerfeste Ofen- oder Pfannenauskleidung. Zu Infiltrationen an feuerfesten Auskleidungen von Schmelzöfen kommt es, wenn das flüssige Metall Wege zum Eindringen in die Auskleidung findet. Mangelnde Dichte der Feuerfestmasse infolge von falschem Kornaufbau oder unzureichender Verdichtung sowie Auflösung von Bindungen im Kornaufbau durch Überhitzung können die Infiltration begünstigen. Die Infiltration verläuft entlang von Korngrenzen (Bild  1). Wenn es gar zu Rissbildung kommt, entstehen sehr viel stärkere Metallinfiltrationen (Bild  2). Rissbildung beruht normalerweise auf Wärmeschocks und zu hoher thermischer Ausdehnung des Ofenfutters. In der Regel werden die feuerfesten Massen so eingestellt, dass sich beim Abkühlen des Ofens entstandene Risse während des Wiederaufheizens schließen und erneut eine keramische Bindung eingehen. Bei Induktionsrinnenöfen bestimmt die Infiltration im Rinnenbereich die weitere Einsatzfähigkeit, da der Rinnenquerschnitt zu nehmend größer wird (Bild 3). Die Infiltration kann auch über die Dampfphase eines Stoffes erfolgen. Ein neidriger Siedepunkt wie zum Beispiel für Zink begünstigt das Verhalten

Bild 1: Metallinfiltrationen an den Korngrenzen eines Tiegelfutters aus dem Induktionsofen (V = 300 : 1)© GIESSEREI LEXIKON

Bild 2: Metallinfiltrationen in einem Tiegelfutterriss (V = 300 : 1)© GIESSEREI LEXIKON

Bild 3: Infiltrationszone rund um die Rinne eines ausgebrochenen Induktors aus einem Netzfrequenz-Induktionsrinnenofen© GIESSEREI LEXIKON