Kaltharzbinder

Kalthärtender Form- oder Kernbinder auf Kunstharzbasis für das Kaltharzformverfahren. Diese Furan-, Phenol- oder Resol-Ester-Bindersysteme härten bei Raumtemperatur durch Polymerisation oder Polyaddition selbständig aus. Die Polymerisation der Harze wird durch starke Säuren eingeleitet, wobei zunächst Phosphorsäure als Katalysator eingesetzt wurde. Der Nachteil dieser Säure besteht darin, dass sie schwer flüchtig ist und sich so im Regenerat leicht anreichert. Dies kann eine Ursache der verstärkten Pinholes-Bildung im Guss sein. Deshalb werden verschiedene Sulfonsäuren (p-Toluolsulfonsäure, Xylosulfonsäure) verwendet, die leichter flüchtig sind.

Ein wesentlicher Vorteil der Phenolharze besteht in ihrem geringen Anteil an Stickstoff, der bei Stahlguss zu Oberflächengasblasen führen kann. Nachteilig im Vergleich zu Furanharzen ist die höhere Schadstoffbelastung (freies Phenol, freies Formaldehyd), die niedrige Thermoplastizität und die höhere Temperaturempfindlichkeit. Rohstoffbasis für Furanharze ist Furfurylalkohol.