Auch als Kaltlauf bezeichneter Gussfehler, hervorgerufen durch vorzeitige Erstarrung der Schmelze beim Gießen, zum Beispiel als Folge einer zu geringen Gieß- oder Formtemperatur oder einer zu niedrigen Gießhöhe oder auch Gießgeschwindigkeit. Kaltschweißstellen treten vorzugsweise an ebenen Flächen mit relativ geringer Dicke auf. Dabei kann es zu einer Trennung des Zusammenhangs kommen, so dass Löcher und nicht ausgelaufene Bereiche verbleiben (Bild 1), es können aber auch abgerundete Kanten und Überlappungen entstehen, wo die Strömung durch vorzeitige Erstarrung zum Stillstand gekommen war (Bild 2). Auch kann es vorkommen, dass Metallspritzer und Metalltropfen gebildet werden, die rasch erstarren und erst von der nachfolgenden Gießströmung eingeholt werden, wobei sie entweder aufschmelzen oder typische Kaltschweißeinschlüsse mit eigener Gusshaut bilden. Solche Kaltschweißstellen treten dann nicht nur an der Gussstückoberfläche auf, sondern auch im Innern des Gefüges.
Bei Druckguss sind Kaltschweißstellen an sehr feinen und sehr dünnen Oberflächenschieferungen zu erkennen (Bild 3); sie entstehen dadurch, dass während der Formfüllung einzelne Bereiche der Schmelze ganz oder teilweise erstarren, beispielsweise bei zu langsamer Formfüllung, zu langen Fließwegen oder zu dünnen Anschnitten (die während der Formfüllung teilweise einfrieren und dadurch den verfügbaren Strömungsquerschnitt verengen).
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