Physikalisch: Kondensate entstehen beim Übergang eines Stoffes aus dem dampfförmigen (gasförmigen) in den flüssigen Aggregatzustand durch Kondensation. Der Vorgang ist vom Druck und der Temperatur abhängig.
Wichtigste technische Auswirkungen sind durch die Kondensation der Luftfeuchtigkeit oder auch der Feuchte des Formstoffs an und in Anlagen zu spüren:
- Kondensat in Druckluftleitungen infolge unzureichender Trocknung der verdichteten Luft,
- Kondensat in Rohrleitungen von Entstaubungsanlagen durch Temperaturerniedrigung im Leitungsverlauf,
- Kondensat an kälteren Anlagenteilen wie beispielsweise Modelplatte, Formkammer, Bunkerwände, Formentransport oder Abdeckungen,
- Kondensat an Messeinrichtungen besonders im Formstoffumlauf bentonitgebundener Formstoffe.
Infolge der Kondensatbildung kann es zu Funktionsstörungen an den Anlagen kommen. Im Vordergrund stehen meist Verklebungen, Anbackungen und Verstopfungen sowie die Korrosion.
Chemisch: Kondensate sind Produkte aus Kondensationsreaktionen.
Durch die unvollständige Verbrennung von organischen Bindern und organischen Zusätzen wie Kohlenstaub im Gießprozess entstehen Gemische aus gasförmigen und flüssigen Stoffen sowie kohlenstoffhaltige Rückstände, die je nach Temperaturprofil in der Form wieder kondensieren.
Geringe Gießtemperaturen wie beim Aluminiumguss erhöhen die Kondensatbildung in der Form. Tongebundene Formstoffe sind aufgrund der Eigenschaften des Bentonits sehr aufnahmefähig für Kondensate. Die Anreicherung von Kondensaten führt zur Beeinflussung der Bindeeigenschaften durch Desaktivierung und zur Umkrustung des Bentonits.