Geschwindigkeit, mit der das Wachsen der Kristalle erfolgt. Sie hängt normalerweise von der Unterkühlung der Schmelze und von der Ableitung der bei der Kristallisation frei werdenden Wärme ab. In Gießformen mit hoher Wärmeleitfähigkeit wie Kokillen oder Druckgussformen verläuft die Erstarrung verhältnismäßig rasch in Richtung des stärksten Wärmegefälles; dabei können die bereits gebildeten Kristalle ihrerseits als Eigenkeime wirken, so dass sehr schnell neue Kristalle entstehen und sich ein relativ feinkörniges Gefüge ergibt. Mit steigender Unterkühlung der Schmelze, die auf Keimmangel beruhen kann, nimmt die Kristallisationsgeschwindigkeit zu. Bei normaler Erstarrung wird das Gefüge um so feinkörniger, je mehr wirksame Kristallisationskeime in der Schmelze vorhanden sind und je geringer die Unterkühlung ist.
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