Für die Festlegung der Magnesiumzugabe bei der Magnesiumbehandlung muss der Schwefelgehalt beachtet werden, da der Schwefel durch Magnesium gebunden wird und dieser Magnesiumanteil nicht für die gewünschte Graphitausbildung zur Verfügung steht.
Als Richtwert für eine sichere Kugelgraphitausbildung gilt ein Verhältnis Magnesium zu Schwefel von 3 : 1. Aus Erfahrungen mit den derzeit üblichen Herstellungsverfahren von Gusseisen mit Kugelgraphit sollte der Magnesiumrestgehalt nicht geringer als 0,025 % Mg betragen.
Für Gusseisen mit Vermiculargraphit sind Magnesiumrestgehalte im Gussstück abhängig vom Modul des Gussstücks und im Bereich von 0,006 bis 0,016 % Mg einzustellen.
Andererseits sollte der Magnesiumrestgehalt aber eine kritische Größe (in Abhängigkeit der Erstarrungsgschwindigkeit) nicht überschreiten, da dann, abgesehen von Schlackeneinschlüssen, Korngrenzenablagerungen und Carbidbildung auch die mechanischen Eigenschaften, insbesondere die Dehnung, negativ beeinflusst werden. Ein zu hoher Magnesiumrestgehalt beeinflusst merklich die Nodularität, vor allem in dickwandigen Querschnitten. Die Störwirkung beginnt mit Einschnürungen auf der Sphärolithenoberfläche, der Graphit geht bei höherer Magnesiumkonzentration in den im Bild dargestellten sogenannten Igelgraphit über.