Manganhartstahl

Verschleißfester Manganstahl. Austenitischer Manganstahl mit 1 bis 1,2 % C und etwa 12 bis 14 % Mn; das C:Mn-Verhältnis beträgt somit ungefähr 1:10 bis 1:12. Um ein homogenes, besonders an den Korngrenzen carbidfreies Gefüge zu gewährleisten, wird diese Stahlsorte bei 950 bis 1050 °C lösungsgeglüht und anschließend in Wasser abgeschreckt. Die im Zugversuch ermittelten Kennwerte streuen stark, weil während des Zugversuches eine Kaltverfestigung eintritt. Für die Zugfestigkeit werden Werte von 600 bis 1000 MPa, für die Streckgrenze von 300 bis 450 MPa und für die Bruchdehnung von 15 bis 50 %, für die Einschnürung von 15 bis 45 % und für die Kerbschlagarbeit von 68 bis 200 J gemessen.

Die Fähigkeit zur Kaltverfestigung im lösungsgeglühten und abgeschreckten Zustand nimmt mit abnehmendem Mangangehalt zu. Dabei steigt die Härte an, da die Stabilität des Austenits geringer wird. Hierdurch erhöht sich die Verschleißbeständigkeit, vor allem gegen Kerb- und Mahlverschleiß.

Mit der Senkung des Mangangehaltes vermindert sich auch die Lösungsfähigkeit des Austenits für Carbide. Die untere Grenze des Mangangehaltes, bei der durch rasche Abkühlung noch ein völlig austenitisches Gefüge erhalten werden kann, liegt bei 5 bis 7 % Mn je nach Kohlenstoffgehalt. Um in der Praxis mit Sicherheit ein austenitisches Gefüge erreichen zu können, sind Legierungszusätze erforderlich, zum Beispiel Molybdän.

Manganhartstähle mit 12 % Mn beziehungsweise 6 % Mn werden für Verschleißteile verwendet, zum Beispiel in Kegelbrechern, Hammer- und Schlagradmühlen, in Kugel- oder Prallmühlen, für Stirnwände und Auskleidungen von Erz- und Zementmühlen und für Zerkleinerungswerkzeuge in der Papierindustrie. Der austenitische Manganhartstahl ist auch unmagnetisch..