Oberflächentopographie

Beschreibung der Oberflächenbeschaffenheit beispielsweise über die Oberflächenrauheit oder Oberflächengestalt, die durch mechanische und/oder optische Verfahren dargestellt und ausgewertet werden kann. Optische Messverfahren bieten eine schnelle und hochgenaue Messdatenerfassung. Mit konfokalen Messsystemen können Oberflächen bis in den Mikro- und Nanometerbereich charakterisiert werden. Metallische Werkstoffe, nichtmetallische anorganische Werkstoffe sowie nichtmetallische organische Werkstoffe können auf Rauheit, Welligkeit, Formfehler, Verschleißspuren, Mikrogeometrien, Beschädigungen, Tragverhalten und viele weitere Charakteristika untersucht werden.

Für metallographische Untersuchungen wird die Ausbildung von Oberflächenstrukturen genutzt, um Gefügebestandteile unterscheidbar zu machen. Unpräparierte Oberflächen können zum Beispiel durch Bearbeitungsspuren, Bruch, Verschleiß oder Korrosion aufgeraut sein. Bei polierten Schliffflächen werden die Eigenschaften genutzt, dass unterschiedlich harte Gefügebestandteile im Werkstoff vorliegen, die auspoliert werden, länger stehen bleiben oder beim Polieren herausfallen. Die Gefügekontrastierung durch chemischen oder physikalischen Abtrag ergibt eine orientierungs- oder phasenabhängige Aufrauung der Oberfläche.

So kann zum Beispiel durch Tiefenätzung von Gusseisenproben der Graphit freigelegt werden. Mit lichtmikroskopischen Aufnahmen mit besonderer Tiefenschärfe wird ein räumlicher Eindruck der Graphitausbildung sichtbar (Bild oben).

Oberflächentopographie am Lichtmikroskop und am REM im Vergleich. 
Oben: Graphitausbildung nach Tiefenätzung am Lichtmikroskop 
Unten: Graphitausbildung nach Tiefenätzung am REM© Taschenbuch der GIESSEREI PRAXIS