Pendelglühen

Glühen innerhalb eines Temperaturbereiches zwischen einer unteren und einer oberen Grenztemperatur mit periodischer Aufheizung und Abkühlung. Hauptsächlich wird das Pendelglühen im Temperaturbereich an der Grenze zweier Zustandsfelder durchgeführt, so beispielsweise bei eutektoidem Stahl, der streifigen Zementit enthält. Durch Glühen unterhalb der eutektoiden Temperatur, das dem Weichglühen entspricht, wird ein Übergang in körnigen Perlit erreicht. Diese Umbildung kann durch kurzzeitiges Überschreiten der eutektoiden Temperatur oder durch ein periodisches Pendeln um diese Temperatur wesentlich verkürzt werden. Der Vorgang darf nicht mit dem Normalglühen verwechselt werden. Beim Pendeln um die eutektoide Temperatur werden die Zementitlamellen oberhalb dieser Temperatur teilweise gelöst und bei der Temperatursenkung in aufgelockerter, körniger Form neu ausgeschieden.