Red-Set-Verfahren

Gashärteverfahren zur Kernherstellung. Die aus dem Englischen abgeleitete Bezeichnung „Red-Set“ wurde wegen der rötlichen Farbe der gehärteten Kerne gewählt.

Als Binder dient ein Harzsystem auf der Grundlage hochreaktiver phenolähnlicher Verbindungen und deren Oligomere, die in Gegenwart von Säure durch Zugabe von Formaldehyd gehärtet werden. Als Formaldehydspender dienen niedrigsiedende Acetale, die sich bei Anwesenheit von Säure leicht zersetzen und Formaldehyd bilden. Es handelt sich dabei um ein Gashärteverfahren, denn das Acetal muss gasförmig zugeführt werden. Um Kondensation des Begasungsmittels zu vermeiden, muss die Werkzeugtemperatur auf 30 bis 35 °C eingestellt werden. Die nach diesem Verfahren hergestellten Kerne zeichnen sich durch guten Kernzerfall nach dem Abguss, auch bei Al-Legierungen, gute Thermostabilität, geringe Fehlerneigung (Blattrippen) aus.