Bei der Abkühlung von Eisen-Kohlenstoff-Legierungen im Gefüge verbliebener, nicht umgewandelter Austenit. Normalerweise zerfällt der Austenit nach Unterschreiten der A1-Temperatur in Perlit. In Stählen mit hohem Kohlenstoffgehalt kann bei hoher Abkühlgeschwindigkeit das abgeschreckte Gefüge neben Martensit a uch Restaustenit enthalten. Auch in bainitischen Gusseisen, bei denen es wegen Anwesenheit von Legierungselementen nicht zur Bildung von Perlit kommen kann, verbleibt ein kohlenstoffreicher Restaustenit neben dem Ferrit im Gefüge, sein Anteil kann bis zu 50 % betragen. Der Austenit ist verhältnismäßig weich und verleiht dem Werkstoff hohe Zähigkeit. In bainitischem Gusseisen mit Kugelgraphit kann sich der Restaustenit kaltverfestigen, wodurch die Verschleißbeständigkeit beträchtlich erhöht wird.
Bei Stählen versteht man unter Restaustenit ausschließlich nicht umgewandelten Austenit. Wenn durch Legieren das Austenitfeld im Zustandsschaubild bis unter die Raumtemperatur ausgedehnt wird, bleibt der Austenit auch bei dieser Temperatur erhalten, zum Beispiel in austenitischen Stählen, und kann hier nicht als Restaustenit bezeichnet werden.
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