Schlackenprobe

Kontrolle zur Beurteilung der Schlacke, beispielsweise beim Kupolofenbetrieb; üblich sind die Fadenprobe und die Löffelprobe.

Die Fadenprobe wird mit einer dünnen, gewinkelten Eisenstange vorgenommen, die in die Schlacke getaucht und dann wieder herausgezogen wird. Bildet die Kupolofenschlacke lange Fäden, so handelt es sich um eine relativ saure Schlacke, auch „lange“ Schlacke genannt. Entstehen dagegen keine Fäden, so ist die Kupolofenschlacke basisch („kurze“ Schlacke).

Die Löffelprobe der Kupolofenschlacke: mit einem Löffel entnommene Schlacke wird nach ihrem Erstarrungsverhalten und ihrem Farbaussehen beurteilt. Die Schlacke darf nicht schäumen und sollte glatt und dicht im Löffel erstarren. Nach dem Erkalten soll sie beim Zerschlagen spröde sein und in flache, spitze Stücke zerspringen. Hinsichtlich des Farbaussehens gelten folgende Richtlinien:

1. Sauer zugestellter Kupolofen:

Die Schlacke soll normalerweise dunkelgelb bis flaschengrün sein. Eine Dunkelgrünfärbung deutet bereits auf einen zunehmenden FeO-Gehalt hin. Ist die Schlacke dunkelbraun oder gar schwarz, liegen oxidierende Bedingungen bei der Kupolofenführung vor. Bei brauner Schlacke wird mit zuviel Kalkstein gefahren.

2. Basisch geführter Heißwind-Kupolofen: Normalerweise soll die Schlacke weißlich grau bis mattbraun sein. Eine zunehmende Dunkelfärbung (dunkelbraune bis schwarze Schlacke) weist auf eine fehlerhafte Einstellung von Satzkoks, Temperatur und Kalkzuschlägen hin.

Typische Schlackenzusammensetzungen in % aus dem Kupolofen sind:
sauerbasisch
SiO2: 45 bis 50  25 bis 30

CaO: 25 bis 35  45 bis 55

FeO: 2 bis 8  0,5 bis 2

Al2O3: 5 bis 15  5 bis 15

MgO: 1 bis 2  1 bis 2

MnO: 2 bis 4  1 bis 2