Spülgasbehandlung

Verfahren zur Schmelzbehandlung mit einem Spülgas, das in die Schmelze eingeleitet wird und dadurch der Partialdruck der anderen Gase gesenkt wird, sodass diese aus der Schmelze entfernt werden können.

Außerdem kann das Einblasen von Spülgas auch zum Verrühren oder Vermischen der Schmelze mit zugesetzten Reaktionsstoffen genutzt werden. Zum Beispiel als Aufkohlungs- und Entschwefelungsmittel sowie zum Entfernen von Oxiden, die von den aufsteigenden Spülgasblasen an die Badoberfläche hochgetrieben und dort verschlackt werden, (Gasstromrühren).

Für die Erzielung eines hohen Wirkungsgrades bei der Spülgasbehandlung ist eine möglichst feine Verteilung der in das flüssige Metall eingeleiteten Gasbläschen zu erreichen. Kleinere Blasen haben eine größere Reaktionsfläche (Bild  1). Das Einblasen des Spülgases kann durch Rotoren (Impeller, Rotorentgasung), Spülsteine, Düsen oder Lanzen beziehungsweise Injektoren erfolgen (Bild 2).

Bild 1: Erreichbare freie Oberflächen in Abhängigkeit des Gasblasendurchmessers und der Behandlungsverfahren© Giesserei-Rundschau (2009) 3/4

Bild 2: Einblasen von Spülgas in die Schmelze a) durch Einleitungsrohr oder Lanze, b) durch porösen Stopfen (Gasstromrühren) und c) durch rotierenden Impeller© GIESSEREI LEXIKON