Squeeze-Casting

Pressgießen, ist ein Verfahren zur Herstellung vom Formgussstücken aus flüssigem Metall, das erst nach Füllung des Formhohlraumes mit langsamer Kolbengeschwindigkeit (Unterschied zu Druckguss), mit hohem Druck beaufschlagt und unter diesem Druck bis zur vollständigen Erstarrung gehalten wird. Es werden zwei- oder mehrteilige Formen verwendet, vorzugsweise mit waagerechter Teilungsebene und senkrechter Schließachse. Bei der abgebildeten Gießanordnung (Bild 1) befindet sich eine Gießkammer mit Gießkolben und Antriebszylinder unterhalb der Pressgießform. Diese Gießeinheit ist zum Füllen der Gießkammer seitlich ausschwenkbar. Nach dem Zurückschwenken fährt die Gießeinheit die Gießkammer nach oben und setzt sie an die Form an. Danach schiebt der Gießkolben das Metall in den Formhohlraum und beaufschlagt es mit einstellbar hohem Druck.

Squeeze Casting eignet sich zur Herstellung druckdichter, aushärtbarer und schweißbarer Aluminiumgussteile, wobei ein homogenes Gussgefüge, frei von Mikrolunkern, Gas- und Fremdeinschlüssen, erzeugt wird.

Die mechanischen Eigenschaften der nach diesem Verfahren gegossenen Gussteile erreichen wesentlich höhere Dehnungs-, Schlagzähigkeits- und Dauerfestigkeitswerte (Bild 2) als solche, die im Kokillenguss hergestellt wurden.

Wichtigte Merkmale dieses Verfahrens sind eine langsame und in der Endgeschwindigkeit genau geregelte Formfüllung sowie hohe Endverdichtung. Wegen der sehr niedrigen Gießgeschwindigkeiten haben die Gussstücke keinen Grat, und es besteht auch keine Klebeneigung an der Formwand.

Bild 1: Gießzyklus beim indirekten Squeeze Casting
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a) Dosieren, b) Schwenken in die Vertikale, c) Andocken an die Form, d) Formfüllen und Erstarren

Bild 2: Vergleich der Schwingfestigkeit von im Squeeze-Casting-Verfahren hergestellten Proben aus G-AlSi7Mg mit mit solchen, die nach anderen Gießverfahren erzeugt wurden© GIESSEREI LEXIKON