Element, das einen störenden Einfluss auf Form oder Ausbildung eines bestimmten Gefügebestandteiles in einer Legierung ausübt. Als Störelemente bei Gusseisen sind jene Elemente im Vordergrund, die sich auf die Graphitausbildung negativ auswirken. Hierzu zählen vor allem Blei und Bismut, die im grauen Gusseisen die Entartung des lamellaren Graphits fördern. Bei der Herstellung von Gusseisen mit Kugelgraphit stehen die Störelemente Titan, Antimon, Bismut, Blei, Aluminium, Selen und Tellur im Blickpunkt. Diese Elemente nehmen bereits bei sehr geringen Konzentrationen Einfluss auf die Form der Graphitausbildung und führen zu Graphitentartungen. Über den zulässigen Gehalt an Störelementen gehen die Ansichten weit auseinander, insbesondere aber Titan verstärkt die Wirkung anderer vorhandener Störelemente. Durch Zugabe von 0,01 bis 0,04 % Ce zur Schmelze, kann die Störwirkung dieser Elemente aufgehoben werden. Deshalb enthalten zahlreiche handelsübliche Vorlegierungen daher schon vorbeugend Cer-Zusätze. Liegt jedoch ein ausgesprochen reines Basiseisen vor, kann auch Cer zu Veränderungen der Graphitausbildung führen.
Bei Aluminium-Silizium-Gusslegierungen wirkt im eutektischen und untereutektischen Bereich Phosphor als Störelement in Bezug auf die Ausbildung eines feinkörnigen Eutektikums, Natrium oder Strontium wirken veredelnd, während im übereutektischen Legierungsbereich die Verhältnisse umgekehrt liegen und Natrium als Störelement gilt, Phosphor aber als Kornfeinungsmittel dient.
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