Strahlmittel

Zum Strahlputzen verwendete körnige Stoffe, die auf die zu behandelnden Guss- oder Werkstücke geblasen oder aufgeschleudert werden und dabei die eigentliche Strahlarbeit verrichten. Die Unterscheidung und Einteilung der Strahlmittel erfolgt nach der Kornform, Korngröße und dem Strahlmittelwerkstoff.

Kornform:

Schrot: kugelförmiges, durch Abschrecken aus dem Gießstrahl hergestelltes Strahlmittel;
Kies: gegossenes, gebrochenes, kantiges metallisches Strahlmittel;
Granulat: körniges Material beispielsweise durch Mahlen von Schlacke oder Nussschalen hergestellt;
Drahtkorn: geschnittene Drahtabschnitte zylindrich oder gerundet.
Metallische Strahlmittel

a) Eisenhaltige Strahlmittel
Hartgusskies (Bild  1), Hartgussschrot, Tempergussschrot, Tempergusskies, Stahlgussschrot (Bild  2), Stahlgusskies, Stahldrahtkorn (Bilder 3 und 4), Stahlblechkorn, Stahlkies.

b) Nichteisen-Strahlmittel
Aluminiumgranulat, Aluminiumdrahtkorn, Aluminiumschrot, Schwermetallschrot, Messingdrahtkorn, Zinkgranulat, Zinkdrahtkorn.

    Nichtmetallische Strahlmittel

    a) Mineralische Strahlmittel
    Sande, Korund, Glasperlen, Schlackengranulat

    b) Organische Strahlmittel
    Walnussschalen, Fruchtkerne, Kunststoffgranulat

    Von den nichtmetallischen Strahlmitteln sollte die Verwendung von Quarzsand wegen der damit verbundenen Silikosegefahr in jedem Fall unterbleiben.

    Für das Strahlputzen im Gießereibetrieb werden vorzugsweise Stahlgussschrot (Stahlsand, Steel shot) und Stahldrahtkorn verwendet. Letzteres formt sich nach einigen Strahldurchläufen in die Kugelform um.

    Hinsichtlich der zweckmäßigen Auswahl metallischer Strahlmittel sind verschiedene Gesichtspunkte zu berücksichtigen. Das Strahlmittel sol

    • möglichst hohe Verschleißbeständigkeit besitzen (Strahlmittelprüfung), da die kinetische Energie des Strahlmittels weitgehend von der Korngröße abhängt (die kinetische Energie nimmt mit vermehrter Kornaufspaltung ab);
    • die geforderte Strahlarbeit in möglichst kurzer Zeit und mit möglichst geringen Kosten durchführen;
    • die Oberfläche beim Strahlputzen nicht unnötig stark aufrauen (ausgenommen beim Dekapieren, wo aus Gründen der besseren Haftung der aufzubringenden Deckschichten eine stärkere Aufrauung erwünscht sein kann);
    • die richtige Härte und Zähigkeit besitzen, die sich naturgemäß nach dem zu strahlenden Werkstoff richten muss;
    • die richtige Korngröße und Kornform aufweisen. Sie soll nicht größer sein, als zur Erzielung der gewünschten Wirkung erforderlich ist, da nicht nur die Frage der kinetischen Energie, sondern auch die Auftreffdichte (der Überdeckungsgrad der Oberfläche) eine Rolle spielt. Bei einem zu groben Korn wird neben der Gefahr eines Verziehens und einer zu starken Aufrauung keine ausreichende Oberflächenüberdeckung erreicht. Es ist daher erforderlich, dass sich in der Betriebsmischung der Strahlanlage ein Gemisch verschiedener Korngröße bildet, das den beiden gegenläufigen Forderungen – hohe kinetische Energie und ausreichender Überdeckungsgrad
    • am besten gerecht wird. Für jede Strahlarbeit gibt es eine definierte Korngröße, die beide Forderungen optimal erfüllt.