Das Schmelzen und Gießen der Feingusslegierungen erfolgt unter Vakuum, um unerwünschte Reaktionen mit der Umgebungsluft zu vermeiden. Besonders Legierungen mit Gehalten an sauerstoffaffinen Elementen können so verarbeitet werden. Das Vakuumgießverfahren im Vakuum bis 10-2 mbar bietet zudem den Vorteil eines sehr guten Reinheitsgrades sowie aufgrund der besonderen Verfahrenstechnologie die Möglichkeit einer gezielten Kornfeinung an den Gussteilen.
Das Verfahren wird für hochwarmfeste Werkstoffe wie Nickel-Basislegierungen sowie für Aluminium- und Magnesiumlegierungen hauptsächlich eingesetzt. Als Vormaterialien für Superlegierungen kommen ausschließlich Vakuum-Umschmelzlegierungen zum Einsatz.
Für das Schmelzen und Gießen werden meist Tandem-Anlagen verwendet, die beide Verfahrensschritte unter Vakuum ausführen lassen. Das Schmelzen erfolgt beispielsweise im oxydkeramischen Einwegtiegel, das Abgießen selbsttätig durch Bodenabguss nach Durchschmelzen eines dünnen Metallplättchens, das während des Erschmelzens die Abgussöffnung im Tiegelboden verschließt. Das Metallblättchen ist artgleich mit der vergossenen Legierung.
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