Information über die Vergrößerung bei Aufnahme des Gefügebildes.
Ein metallographisches Schliffbild muss eine Information über die Vergrößerung enthalten, um auf einfache Weise einen Eindruck von der Größe der Gefügestandteile zu ermöglichen. Der Vergrößerungsmaßstab wird mindestens als definierte Messlänge auf dem abgebildeten Gefüge angegeben und kann durch eine Beschriftung ergänzt werden.
Zu beachten ist hierbei, dass sich die Gesamtvergrößerung der Aufnahme aus der Mikroskopvergrößerung (Vergrößerung Objektiv x Vergrößerung Okular), aus der Chipgröße und der Auflösung der Digitalkamera sowie aus der Vergrößerung der Anpassungsoptik zwischen Mikroskop und Kamera ergibt. Diese ändert sich zusätzlich, wenn das Originalbild in der Textausgabe vergrößert oder verkleinert wird.
Die definierte Messlänge wird üblicherweise bereits während der Aufnahme in das Schliffbild eingefügt, sodass die oben genannten Einflussgrößen über den Kalibrierungsfaktor berücksichtigt sind. Bei Veränderung der Bildgröße in der Textausgabe ändert sich die Messlänge automatisch mit und ist daher der Beschriftung vorzuziehen. In der Beschriftung entspricht die Vergrößerungsangabe hingegen nur selten der tatsächlichen Gesamtvergrößerung des ausgedruckten Bildes, meistens wird hier nur die Mikroskopvergrößerung angegeben.
Die definierte Messlänge ist eine gerade, an beiden Enden deutlich begrenzte Linie mit der Länge LM in mm, die eine Information über die reale Länge der Linie (dM) in µm enthält. Die reale Größe eines Gefügebestandteils (dG) im Schliffbild in µm kann nun über eine Verhältnisgleichung einfach bestimmt werden, wenn seine Länge LG im Bild in mm bekannt ist: