Vermiculargraphit

Wurmförmiger Graphit im Gusseisen. Die Graphitform ordnet sich zwischen jener des Lamellengraphits und jener des Kugelgraphits ein. In DIN EN ISO 945–1 ist Vermiculargraphit als Form III spezifiziert. In der 2-D-Darstellung im Metallschliff ist die wurmförmige Ausbildung deutlich (Bild 1), während in der 3-D-Darstellung eine korallenförmige Ausbildung erkennbar ist (Bild  2). Für die Ausbildung des Vermiculargraphits ist eine exakte Analyseneinstellung der Schmelze anzustreben, wobei besonders die Gehalte an Schwefel, Sauerstoff und des Modifikators Magnesium zu beachten sind. Die anzustrebenden Magnesiumrestgehalte im Gussstück sind abhängig vom Modul des Gussstücks und liegen im Bereich von 0,006 bis 0,016 %.

Vermiculargraphit bildet sich bei der Erstarrung als eutektisches Korn innerhalb von Matrixkolonien. Es entsteht ein Verbund von Gliedern, die wechselseitig Merkmale der Kristallstruktur von Lamellen- und Kugelgraphit aufweisen (Bild 2).

Gusseisen mit Vermiculargraphit ist ein Werkstoff, der hinsichtlich seiner Eigenschaften zwischen hochfestem Gusseisen mit Lamellengraphit und Gusseisen mit Kugelgraphit einzustufen ist.

Bild 1: Graphitausbildung im Gusseisen mit Vermiculargraphit (V = 100 : 1).© GIESSEREI LEXIKON

Bild 2: REM-Aufnahme. Räumliche Struktur von Vermiculargraphit© GIESSEREI LEXIKON