Vollformgießanlage

Anlage für die Fließfertigung beim Vollformgießen, (Vollformgießverfahren). Für die Serienfertigung werden formgeschäumte Modelle verwendet. Bei Planung und Bau solcher Anlagen gilt es, drei Grundparameter zu berücksichtigen, nämlich die Kasten- oder Behältergröße, die Fertigungsgeschwindigkeit und die Kühlzeit. Weitere Punkte, über die entschieden werden muss, bevor man mit der Planung und Konstruktion beginnt, sind das Füllen und Verdichten der Formen, die Gießmethode, der Gusstransport, die Erfordernisse des Sandsystems und die Möglichkeiten einer späteren Anlagenerweiterung.

Die Kastengröße (Behältergröße) sollte man so klein wie möglich wählen, denn dadurch wird die Füll- und Verdichtungszeit kürzer, weil diese dem Kastenvolumen ungefähr proportional ist. Die Fertigungsgeschwindigkeit steigt daher mit abnehmender Kastengröße. Vorzugsweise werden zylindrische Kasten oder Behälter benutzt.

Zum Verdichten des eingefüllten Sandes im Behälter dienen Vibrationstische mit und ohne Verklammerung. Der Kastentransport durch die Füll- und Verdichtungsstation, die Gieß-, Kühl- und anderen Stationen erfolgt mit Schleppkreisförderern, Hängebahnen und sehr häufig Rollen- oder Standbahnen.

Nach dem Gießen wird eine Kühlstrecke durchfahren, ehe die Formen ausgeleert werden können. Die Kühlzeit ist ähnlich wie für Grünsandformen. Zum Ausleeren werden die Formen von einer Kippeinrichtung auf einen Siebblechförderer oder Schwingsiebförderer ausgeschüttet, und zwar so, dass der Sand zuerst größtenteils aus dem Kasten fließt und ein Sandbett bildet, auf das die Gussstücke fallen. Der Förderer separiert Gussstücke und Sand und transportiert die Gussstücke weg, die im Bedarfsfall auch abgeschreckt werden können. Enthält der Sand ferromagnetische Rückstände, muss er über einen Magnetabscheider geführt werden. Abschließend wird der gebrauchte Sand gesiebt, wobei die Grob- und Feinbestandteile entfernt werden (letztere am besten im Luftstrom). Der zurückgewonnene Sand muss noch auf eine Temperatur unter 50 °C abgekühlt werden, bevor er wiederverwendet wird, er darf aber dabei nicht befeuchtet werden; zweckmäßigerweise benutzt man hierzu Fließbettkühler mit Wärmetauscher. Neusandzusätze werden je nach Bedarf vorgenommen. Mitunter wird auch eine thermische Sandregenerierung angewandt, um von den formgeschäumten Modellen herrührende Schaumstoffreste vollständig zu verbrennen.