Wasserglas-Ester-Verfahren

Kalthärtendes Formstoffsystem mit dem anorganischen Binder Wasserglas und einer organischen Esterverbindung als Härter. Diesen Härter setzt man im Unterschied zu reinen organisch basierten kaltselbsthärtenden Bindersystemen in deutlich geringern Zugabemengen zwischen 8–12 % bezogen auf den eingesetzten Bindergehalt ein. Als Härter wird beispielsweise Ester der Essigsäure verwendet. Der Ablauf der Verfestigung ist in Bild 1 dargestellt. Neben dem eingesetzten Ester wird die Verfestigung bei diesem Verfahren durch das Molverhältnis der Silikatbinderlösung beeinflusst. Ein hoher Modul führt zu einer schnelleren Härtung bei geringeren Endfestigkeiten, während bei abnehmendem Molverhältnis die Festigkeiten langsamer steigen und eine höhere Endfestigkeit erreicht wird (Bild 2).

Bild 1: Ablauf der Verfestigung bei Wasserglas-Ester-Verfahren© Anorganische Binder zur Form- und Kernherstellung in der Gießerei

Bild 2: Einfluss des Moduls auf die Härtung von Wassergas-Ester-Formstoffen© Anorganische Binder zur Form- und Kernherstellung in der Gießerei