Wegmesssonde

Sensor zur Messung eines Weges. Beim Druckgießen werden diese Messwertaufnehmer verwendet, um den Weg- und Geschwindigkeitsverlauf des Gießkolbens während der Metalleinpressung in die Druckgießformen zu ermitteln. Die von der Wegmesssonde erhaltenen Signale werden von einem Messgerät ausgewertet und als Datenergebnisse oder Messkurven ausgegeben. Solche Messungen sind wichtig für eine optimale Maschineneinstellung. Die elektronisch gespeicherten Werte können sortimentsabhängig wieder abgerufen und eingestellt werden.

Prinzipanordnung einer kapazitiven Wegmesssonde für die Gießkolbenbewegung einer Druckgießmaschine© GIESSEREI LEXIKON

Für die Messung des Gießkolbenweges in Abhängigkeit von der Zeit gibt es verschiedene Sensortypen. Eine der bekanntesten ist die induktive Wegmesssonde, bei der eine Spule fest mit der Maschine verbunden und der Spulenkern mit der Gießkolbenstange gekoppelt wird. Die lineare Bewegung des Kerns induziert in der Spule eine Spannung, die proportional der Geschwindigkeit ist.

Ähnlich ist auch das Konzept der kapazitiven Wegmesssonde. Bei diesem Aufnehmer ist eine stabförmige Sonde fest mit der Maschine verbunden und ein mit der Gießkolbenstange mitfahrendes Sondenrohr umhüllt den Sondenstab. Gemessen wird die Kapazitätsänderung zwischen Rohr und Sondenstab (Bild).

Auch magnetostriktive Sensoren werden verwendet. Die Einrichtung besteht aus einem nichtrostenden Stahlrohr in dessen Mitte ein Kupferdraht gespannt ist, sowie einem elektronischen Signalsender und -empfänger und einem Dauermagnet, der über dem fest mit der Maschine verbundenen Rohr berührungslos verfahren wird. Dieser Dauermagnet ist an die Gießkolbenstange gekoppelt und bewegt sich mit dieser parallel über dem Rohr. Die Sonde ist ein analoger Messwertaufnehmer und liefert Signale über die Position des Gießkolbens. Durch Differenzieren des Position/Zeit-Signals wird die Geschwindigkeit ermittelt.

Für die Weg- und Geschwindigkeitsmessung gibt es noch andere Systeme, so zum Beispiel die Zählung von Wegimpulsen innerhalb einer gemessenen Zeitspanne. Hierzu wird ein an der Gießeinheit fest montierter Tastkopf verwendet, der an einer mit der Gießkolbenstange mitfahrenden Messstange anliegt. Er nimmt die einzelnen magnetischen Wegimpulse auf, die im Rechner des Messgerätes verarbeitet werden. Bekannt ist auch die Verwendung einer besonders gearbeiteten Gießkolbenstange am Antriebszylinder der Gießeinheit. Sie ist mit einer Spiralnut versehen, die durch Hartverchromung abgedeckt ist und eine magnetische Diskontinuität darstellt, die beim Vorbeifahren an der Messstelle als digitales Signal bestimmt wird.