Hexachlorethan

CCl3 · CCl3. Chlor-Kohlenstoff-Verbindung, Schmelzpunkt 136 °C, Kurzzeichen HCE, die bei Aluminiumlegierungsschmelzen als chlorierendes Reinigungsmittel verwendet wird. In Reaktion mit der Schmelze wird Chlorgas frei, das als reaktives Gas in erster Linie Wasserstoff bindet und entfernt. Hexachlorethan wird hierzu in Tuben verpackt und mit der Tauchglocke in das Schmelzbad eingebracht. Dabei wird jedoch nicht die gesamte im Hexachlorethan gebundene Chlormenge nutzbar gemacht. Bei den Badtemperaturen um 700 °C findet eine Zersetzung des Hexachlorethans unter Chlorabspaltung in Tetrachlorethen (Tetrachlorethylen) C2Cl4 statt, das ebenfalls Chlor abgibt und zu Dichlorethin (Dichloracetylen) C2Cl2 zerfällt. Aus der Praxis weiß man, dass es verschiedene Möglichkeiten einer Weiterreaktion des Dichlorethins gibt und es dabei zur Bildung von Hexachlorbenzol (HCB) C6Cl6, das toxisch ist, kommen kann. Durch Zusätze bestimmter Metallpulver, die mit dem Hexachlorethan vermischt werden, lässt sich die Bildung des Tetrachlorethens, aus dem das schädliche HCB entsteht, wesentlich vermindern.

Als Konsequenz dieser Erkenntnisse über den Zerfall des Hexachlorethans bei den für Aluminiumschmelzen üblichen Temperaturen wird auf die Verwendung dieser Chlorverbindung (und auch anderer chlororganischer Verbindungen) im Allgemeinen verzichtet. Dagegen ist bei einer Schmelzebehandlung durch Einleiten von elementarem Chlorgas (Chlorgasspülung) keine gefährliche Hexachlorbenzol-Emission zu erwarten, da kein Tetrachlorethen entsteht.