Als Ursache sind eingeschlossene Gase an der Oberfläche des Gussstückes anzusehen, die gerundete oder längliche Hohlräume ergeben und oft mit Schlacke oder Oxiden vergesellschaftet sind. Die Fehlstellen befinden sich fast immer im Oberkasten der Form, an schlecht entlüfteten Stellen oder Hinterschneidungen. Bei Gussstücken aus Gusseisen mit Lamellengrahpit tritt diese Form der Blasenbildung stärker auf als bei solchen aus Gusseisen mit Kugelgraphit.
Gasfehler können grundsätzlich auf zwei Ursachen zurückgeführt werden:
1. Durch das einfließende heiße Metall entstehen im Formteil Gießgase aus dem Formstoff. Der Gasdruck kann bei ungenügender Gasdurchlässigkeit einen so hohen Wert annehmen, dass die Gase in Form von Blasen in das flüssige Metall eindringen. Ungünstigenfalls dringen außerdem noch Gase von Kernen in das Metall ein, das heißt der Gasdruck wird dabei noch verstärkt.
2. Gase sind im Metall gelöst und scheiden sich während der Erstarrung infolge sinkender Löslichkeit aus.
Abhilfe kann durch verbesserte Kern- und Formentlüftung, Verringerung der Bindermenge im Kernformstoff, Schlichten der Kerne und damit Verlangsamung der Aufheizung und Reduzierung des Gasdruckes erreicht werden. Bei bentonitgebundenem Formstoff sollten der Wassergehalt vermindert und die Aufbereitung verbessert werden. Außerdem helfen eine Verminderung der Bentonit- und Kohlenstoffträgermengen, den Fehler zu vermeiden.
Bei Kokillen- und Druckguss sind in erster Linie die Entlüftung zu überprüfen und Schmelze- sowie Entgasungsbehandlungen sorgfältig und regelmäßig durchzuführen. Weiterhin verlangt Druckguss eine sparsame und sorgfältige Gießkolben- und Formschmierung sowie die Vermeidung von „Überschlagswellen“ durch zu niedrige Kolbengeschwindigkeit im Vorlauf.