Treibstelle

Gussfehler, gekennzeichnet durch massive Verdickungen an den äußeren oder inneren Gussflächen oder auch an Gussstückkanten infolge zu niedriger Festigkeit des Formstoffs (Bilder 1 und 2). Zu wenig feste Formstoffe oder Kerne können beim Gießen nachgeben, sodass sich die Gestalt des Formhohlraums unter der Wirkung der Gießhitze und der Druckbeanspruchung des Gießmetalls verändert; man spricht von einer Formwandbewegung. Auch unregelmäßig oder uneinheitlich verdichtete Formen neigen zum Nachgeben in den weniger festen Bereichen. Bei grauen (graphitischen) Gusseisen entsteht überdies ein auf die Formwand gerichteter Treibdruck während der Graphitausscheidung.

Treibstellen lassen sich vermeiden durch Erhöhung der Formverdichtung in den für den Gussfehler anfälligen Formbereichen, desgleichen durch Erhöhung des Bindergehaltes im Formstoff, durch Verbesserung des Fließvermögens des Formstoffs bei der Formfüllung und -verdichtung, Verwendung oder Umstellung auf chemisch gebundene Formstoffe für Formkonturen sowie durch Änderung der Gussstückanordnung in der Form mit dem Ziel einer Verringerung der metallostatischen Gießhöhe.

Möglichkeiten zur Entstehung von Treibstellen bei Sandformen© GIESSEREI LEXIKON

Schnitt durch ein Gussstück mit äußeren Treibstellen© GIESSEREI LEXIKON