Physikalischer Vorgang, bei dem der lose geschüttete, körnige Formstoff durch das Aufbringen von Verdichtungsarbeit in einen Zustand höherer Dichte überführt wird. Dabei führt das Erreichen einer höheren Packungsdichte zur Ausbildung der Bindungskräfte zwischen den Formstoffteilchen. Die Verdichtung ist die Grundlage für die Ausbildung und Verfestigung der Formkonturen. Die Festigkeit der tongebundenen feuchten Formstoffe wird von den van der Waalschen und Kapillarkräften bestimmt. Bei tongebundenen Formstoffen ist die Verdichtung vorwiegend plastisch. Die Bindekraft des Tones oder auch Bentonites wird voll wirksam. Mit zunehmender Verdichtungsintensität (Hochdruckpressen, Impulsverdichtung) werden auch elastische Anteile deutlich, es kommt zur sogenannten Rückfederung.
Der Verdichtungsvorgang ist mit einer Volumen- und Höhenabnahme vom losen zum verdichteten Zustand verbunden. Bei einem Schüttgewicht um etwa 0,8 g/cm³ hat die Porosität lose geschütteten Formstoffs im Mittel einen Volumengehalt von etwa 65 %, nach dem Verdichten beträgt selbiger nur noch 35 %. Anorganisch und organisch gebundene Formstoffe werden zur Herstellung von Formen und Kernen ebenfalls verdichtet wie beispielsweise zur Kernherstellung durch Schießen, wobei die Verdichtungsintensität wesentlich geringer erforderlich ist. Die Bindungskräfte dieser Formstoffe und damit die Festigkeit der Formen werden durch die chemischen Reaktionsprodukte bestimmt.
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