Die Bestandteile von tongebundenen Formstoffen besitzen einen differenzierten Wasserbedarf für einen verarbeitungsgerechten Zustand als Formstoff. Tongebundene Formstoffe entwickeln erst bei Anwesenheit von Wasser ihre Bindefähigkeit, die auf der Quellfähigkeit des Tons beruht. Der Wasserbedarf eines Formstoffes entspricht dem Wassergehalt der Formstoffmischung im formgerechten Zustand (Bild 1). Zeitgemäße mechanische Prüfmethoden zur Prüfung von Verdichtbarkeit, Schüttgewicht und Formbarkeit liefern quantifizierbare Ergebnisse.
Maximale Eigenschaften der Formstoffmischung werden bei unterschiedlichen Wassergehalten erreicht (Bild 2). Die Festlegung des optimalen Wassergehaltes ist daher stets ein Kompromiss und muss die spezifischen Anforderungen an den Formstoff berücksichtigen, siehe hierzu die schematische Darstellung der Zusammenhange in Bild 3.
Um Formstoffmischungen unterschiedlicher Zusammensetzungen vergleichen zu können, ist die Kenntnis der Wasserbedarfs der einzelnen Formstoffbestandteile wichtig (Tabelle). Wesentlichen Einfluss auf den Wasserbedarf von umlaufenden Formstoffen hat der Schlämmstoffgehalt (Bild 4). Bei der Zielstellung, die Verdichtbarkeit in engen Grenzen oder auch konstant zu halten, muss der Wassergehalt des aufbereiteten Formstoffs auf den Schlämmstoffgehalt abgestimmt werden. Höhere Schlämmstoffgehalt haben bei konstanter Verdichtbarkeit einen höheren Wasserbedarf.