Weltmesse Aluminium 2022 in Düsseldorf
In Vorbereitung auf die Weltleitmesse „Aluminium 2022“ in Düsseldorf machen die Veranstalter auf Innovationen und Nachhaltigkeit in der Branche aufmerksam. Die Messeveranstalter betonen die hervorragende Leistungsbilanz des Aluminiums in Fragen der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes. Deutlich würde das vor allem mit Blick auf den gesamten Lebenszyklus von der Metallgewinnung über die Verarbeitung zu Halbzeugen und Endprodukten bis hin zu Nutzung und dem Recycling.
„Die Aluminiumindustrie in Europa befasst sich schon seit vielen Jahren intensiv mit der nachhaltigen Produktion und Verarbeitung ihres Werkstoffes.“ heißt es in der Pressemitteilung der Veranstalter. Produkte und Verfahren werden nach ökologischen und ökonomische Aspekten geprüft und bewertet.
Entwicklung von Standards
Von der WirtschaftsVereinigung Metalle (WVM) wurde bereits 2008 die Initiative „Metalle pro Klima“ initiiert. Diese begann damit, dass 20 Unternehmen der Nichteisen-Metallindustrie Beispiele für industrielle Energieeffizienz-Projekte sammelten und beispielhaft einer breiten Öffentlichkeit präsentierten. Diese Erfahrungen sind heute Grundlage für Maßnahmen zur Senkung der Energieverbräuche und CO2-Emissionen.
Die Branche lernte, sich mit Kritikpunkten zu befassen und nach Lösungen zu suchen. Inzwischen wird notwendige Energie effizient genutzt, teilweise zurückgewonnen, umgewandelt oder – beispielsweise – als Fernwärme in die Nachbarschaft geliefert.
Einen spürbaren Einfluss auf den nachhaltigen Umgang mit Aluminium entlang der Wertschöpfungskette hat die Aluminium Stewardship Initiative (ASI). Die Non-Profit-Organisation hat mit Anwenderindustrien und Verbänden international wirkende Standards und ein Zertifizierungssystem für die Produktion und Verarbeitung von Aluminium erarbeitet. Primäre Ziele sind dabei eine verbesserte Transparenz und Glaubwürdigkeit, die Zertifizierung von „grünem“ Aluminium oder Stahl und die Erhöhung der Nachhaltigkeit entlang der Lieferkette. Für Abnehmer aus der Automobilindustrie gehörten solche Zertifikate bereits zum „guten Ton“.
„Die Aluminiumindustrie kann zu Recht stolz sein auf den ASI-Ansatz für die gesamte Wertschöpfungskette, auf die starke Akzeptanz und das Engagement der Stakeholder sowie auf den Wunsch, weiterhin eine Vorreiterrolle bei der verantwortungsvollen Produktion und Beschaffung zu spielen“ so die Geschäftsführerin Fiona Solomon. Ihrer Auffassung nach ist es die Aufgabe der Stakeholder in der Aluminiumindustrie, für verantwortungsbewusste Produktion, Beschaffung und Management von Aluminium zu sorgen.
Nachfrage nach CO2-freien Produkten steigt
Von Kunden kommen regelmäßig Anfragen, wie es um eine CO2-freie Produktion bestellt ist. Der schwedische Automobilhersteller Volvo verlangt von seinen Zulieferunternehmen ab 2023 sogar eine weitestgehend emissionsfreie Stromversorgung für die Herstellung seiner Produkte. Die Industrie reagierte darauf, indem beispielsweise alle Unternehmensstandorte der europäischen Industrie in der Vergangenheit hinsichtlich der Erzeugung von Strom durch PV-Anlagen geprüft wurden. So wurde bei Neuman Aluminium im österreichischen Marktl neben dem konsequenten Ausbau der verfügbaren Wasserkraft eine Photovoltaikgroßanlage mit einer Mitarbeiterbeteiligung errichtet.
Weiterhin ist Sonnenenergie ist eine wichtige Säule in der Strategie, den CO2-Fußabdruck von Aluminiumprodukten zu senken.
Unternehmen beschäftigen inzwischen standardmäßig eigene Abteilungen für Nachhaltigkeit, Ressourceneffizienz oder Energie- und Energierückgewinnung. In der Aufschlüsselung technischer Produktkosten und Material-Kennzahlen sehen Experten eine Chance, Kunden variabel über den CO2-Fußabdruck im gewünschten Produkt entscheiden zu lassen. Das würde zudem die Preisdiskussion deutlich erleichtern.
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Die Weltmesse Aluminium 2022 findet vom 27.–29. September 2022 auf dem Messegelände Düsseldorf statt.